Freelancing ist im Laufe der Zeit zu einer interessanten Möglichkeit für viele Arbeitnehmer geworden, die sich eine höhere Flexibilität wünschen. Bei diesem Karriereweg gilt es jedoch, einige wichtige Faktoren zu beachten, sodass die Entscheidung für eine Freelancer-Tätigkeit vorher gut überlegt werden sollte. Unter anderem rechtliche Aspekte und mögliche Absicherungen im Falle eines Verdienstausfalles müssen berücksichtigt werden.
Warum Freelancing an Attraktivität gewinnt
Freelancing ist deshalb für viele Arbeitnehmer eine ernstzunehmende Alternative zum klassischen Job, weil diese Arbeitsform einige Vorteile mit sich bringt. Hierzu zählt unter anderem eine hohe Flexibilität bei der Gestaltung der eigenen Arbeitszeiten. Als Freelancer kann man sich die Arbeitszeit selbst einteilen und ist nicht von einer regulären Unternehmensarbeitszeit betroffen, bei der Mitarbeiter frühmorgens im Büro erscheinen und bis zum späten Nachmittag oder frühen Abend arbeiten müssen. Zusätzlich dazu können Freelancer für verschiedene Kunden sowie Projekte arbeiten. Sie sind somit nicht von einem einzigen Unternehmen abhängig. Weiterhin bietet Freelancing ein größeres Einkommenspotenzial.
Langfristige Karriereplanung als Freelancer
Damit die Freelancer-Tätigkeit auf lange Sicht erfolgreich betrieben werden kann, sollten Freelancer ihre Arbeit sorgfältig planen und eine Strategie entwickeln. Es ist empfehlenswert, sich intensiv mit den folgenden Faktoren auseinandersetzen:
- eigene Fähigkeiten
- Ziele
- Interessen und Leidenschaften
Diese Faktoren gilt es, mit den Marktanforderungen in Einklang zu bringen, sodass die Tätigkeit selbst interessant ist und gleichzeitig auf eine entsprechende Nachfrage am Markt trifft. Um kontinuierlich eine ausreichende Anzahl an Aufträgen generieren zu können, sollte von Anfang an darauf geachtet werden, dass langfristige Kundenbeziehungen aufgebaut werden. Das eigene Netzwerk muss regelmäßig gepflegt werden. Zudem sollte in Weiterbildungsmöglichkeiten investiert werden, damit man stets auf dem aktuellen Stand ist und keine Aufträge an andere Freelancer verliert.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Als Freelancer ist es von großer Bedeutung, die mit der Freelancer-Tätigkeit einhergehenden rechtlichen Rahmenbedingungen zu kennen. Grund hierfür ist, dass Freelancer gewissen steuerlichen sowie versicherungstechnischen Pflichten unterliegen, die es zu berücksichtigen gilt. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Arbeitnehmern, die sich darauf verlassen können, dass der Arbeitgeber Steuern und Sozialabgaben für sie abführt, müssen sich Freelancer selbst um diese rechtlichen Aspekte kümmern. Eine Anmeldung beim zuständigen Finanzamt und die regelmäßige Einreichung von Steuererklärungen sind zwingend erforderlich. Die abzuführenden Steuern hängen hauptsächlich von der Höhe der Einnahmen sowie der Art der Tätigkeit ab. Neben der Einkommensteuer müssen Freelancer unter anderem Umsatzsteuer abführen.
Nebenberufliche Gründung
Die nebenberufliche Gründung einer Freelancer-Tätigkeit kann vorteilhaft sein, da angehende Freelancer auf diese Weise das Risiko auf ein Minimum reduzieren und sich gleichzeitig behutsam in die Selbstständigkeit einarbeiten können. Hierdurch kann allerdings unter Umständen ein Konflikt mit dem Arbeitgeber entstehen. Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, sollte das Vorgehen daher vorher mit einem Anwalt besprochen werden.
Sozialversicherungspflicht für Freelancer
Ein weiterer großer Unterschied zum normalen Angestelltenverhältnis besteht in der Ausnahme von der Sozialversicherungspflicht. Das bedeutet, dass Freelancer nicht dazu gezwungen sind, einen Teil ihres Einkommens in die gesetzliche Sozialversicherung einzuzahlen. Allerdings gilt in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht, sodass zumindest eine Krankenversicherung abgeschlossen werden muss. Hier haben Selbstständige grundsätzlich die Wahl zwischen der gesetzlichen und einer privaten Krankenversicherung. Was die Absicherung im Alter oder gegen eine mögliche Arbeitsunfähigkeit betrifft, gibt es jedoch keine Pflicht.
Mögliche Absicherungen als Freelancer
Da Freelancer nicht in die gesetzliche Sozialversicherung einzahlen müssen, steht ihnen ein größerer Anteil am eigenen Einkommen zur Verfügung. Das bedeutet allerdings nicht, dass dieses für Konsum ausgegeben werden sollte. Schließlich müssen sich Freelancer eigenständig um die entsprechenden Absicherungen kümmern. Hierzu zählen unter anderem:
- private Krankenversicherung
- Altersvorsorge
- Berufshaftpflichtversicherung
Zwar ist auch der Abschluss einer gesetzlichen Krankenversicherung möglich, allerdings verfügt die private Krankenkasse über bessere Leistungen sowie eine höhere Flexibilität, sodass sich viele Freelancer für einen privaten Anbieter entscheiden. Mit der verpflichtenden Wahl einer Krankenkasse sind Freelancer für den Krankheitsfall finanziell abgesichert. Zumindest Arztbesuche, erforderliche Behandlungen und Medikamente werden übernommen. Um sich gegen den Einkommensverlust durch einen Arbeitsausfall abzusichern, kann eine Einkommensausfallversicherung oder eine Krankentagegeldversicherung abgeschlossen werden. Mithilfe einer solchen Versicherung lassen sich finanzielle Engpässe überbrücken, da diese einen vorher definierten Betrag pro Monat oder Tag ausschütten, sodass die Lebenshaltungskosten trotz des Arbeitsausfalls gedeckt werden können.
Altersvorsorge
Freelancer sind nicht dazu verpflichtet, Einzahlungen in die gesetzliche Krankenkasse zu leisten. Dementsprechend müssen sie sich selbst um ihre Altersvorsorge kümmern. Die Altersvorsorge wird von vielen Selbstständigen vernachlässigt, was ein großer Fehler ist. Dabei können Freelancer unter anderem durch Einzahlungen in eine private Rentenversicherung vorsorgen. Eine frühzeitige Planung und kontinuierliche Einzahlungen sorgen dafür, dass man im Rentenalter nicht unter Altersarmut leiden muss und den gewohnten Lebensstandard halten kann.
Berufshaftpflichtversicherung
Die Berufshaftpflichtversicherung ist vorwiegend für Freelancer relevant, die in Berufen arbeiten, welche mit einem hohen Haftungsrisiko einhergehen. Zu diesen gehören unter anderem Tätigkeiten in den folgenden Bereichen:
- IT-Dienstleistungen
- Medienproduktion
- Beratung
Kommt es zu Schadensersatzforderungen, übernimmt eine solche Versicherung die Kosten für Schadensersatzansprüche.
Autor: Redaktion