Off-Page-Optimierung – Möglichkeiten und Wege

Off-Page-Optimierung
Lesedauer: 4 Minuten

Damit Google & Co. eine Website bei Suchanfragen weit oben anzeigen, ist es notwendig, die Website selbst für Suchmaschinen zu optimieren. Parallel dazu sollte jedoch auch ein Linkaufbau erfolgen. Denn nur wenn die so genannte On-Page-Optimierung mit einer Off-Page-Optimierung Hand in Hand geht, können Top-Ergebnisse erzielt werden.

Wer heute beruflich oder privat Unterstützung sucht, setzt sich in der Regel an den PC und gibt bei Google & Co. entsprechende Suchbegriffe ein. Zum Beispiel: „Steuerberater Darmstadt“. Oder „Patentanwalt“. Oder „Lehmbau Hessen“. Und verschaffen sich anhand der angezeigten Treffer einen Überblick: Wer könnte ein geeigneter Ansprechpartner sein?

Selbstständige und Gewerbetreibende sollten daher durch eine so genannte On-Page-Optimierung – also durch die Optimierung (des Quelltextes) ihrer Website selbst – dafür sorgen, dass ihre Website bei Suchanfragen von Suchmaschinen weit oben angezeigt wird. Bei stark umkämpften Suchbegriffen wie „Projektmanagement“ oder „Verkaufstraining“ und stark umkämpften Suchwortkombinationen wie „Steuerberater Frankfurt“ oder „Coaching Ausbildung“ kann dieses Ziel jedoch nicht allein durch eine suchmaschinentechnische Optimierung der Webseiten erreicht werden. Denn Google & Co. ranken Webseiten umso höher, je mehr Links auf sie verweisen. Denn Suchmaschinen unterstellen: Je wichtiger eine Webseite ist

  • je mehr andere Webseiten auf sie verweisen und
  • je bedeutsamer die verweisenden Webseiten selbst sind.

Deshalb ist es zum Erzielen von Top-Positionen bei Suchabfragen wichtig, parallel zur On-Page-Optimierung eine sogenannte Off-Page-Optimierung durchzuführen, die auf ein Erhöhen der Zahl der auf die Webseite verweisenden Links abzielt. Hierfür gibt es viele Wege. Einige seien hier vorgestellt.

Weg 1: Linkpartnerschaften eingehen.

Vorgehen: Hierbei vereinbaren befreundete Unternehmen, dass sie auf ihren Webseiten wechselseitig (zum Beispiel in einer Rubrik mit dem Namen „Partner“) mit einem Kurztext, der einen entsprechenden Link enthält, auf die Webseite des jeweils anderen Unternehmens hinweisen. Diese Verweise beziehungsweise Links sind umso stärker, je höher die verweisende Seite selbst von Google & Co gerankt wird.

Weg 2: Die (Web-)Adresse in Online-Branchenverzeichnisse eintragen.

Vorgehen: Wenn Sie bei Google in die Suchmaske die Suchwortkombination „Branchenverzeichnis kostenlos“ eingeben, werden viele Online-Branchenverzeichnisse angezeigt, in die Sie kostenfrei Ihren (Firmen-)Namen, Ihre (Firmen-)Adresse sowie Ihre Webadresse eintragen können. Und schon wieder haben Sie einen Link auf Ihre Webseite produziert.

Zuweilen erreichen Selbstständige und Gewerbetreibende bei wenig umkämpften Suchbegriff-Kombinationen wie „Gartenbau Darmstadt“ oder „Finanzberatung Reutlingen“ durch oben genannte Maßnahmen schon, dass ihre Webseite vor den Webseiten deutlich größerer Mitbewerber angezeigt wird – zumindest, wenn im Quelltext ihrer Webseite ebenfalls die relevanten Begriffe stehen. Das gilt aber meist nur für lokal oder regional tätige Unternehmen, deren Zahl unmittelbarer Mitbewerber überschaubar ist und deren Mitbewerber noch wenig Aktivitäten entfaltet haben, um ihre Webseite zu puschen.

Anders sieht es bei Unternehmen aus,

  • die bundesweit aktiv sind und viele Mitbewerber haben und
  • deren Mitbewerber ebenfalls erkannt haben, welche Bedeutung heute die Webseite für den Marketingerfolg hat und diese schon einigermaßen optimiert haben.

Bei ihnen führt der Aufbau der oben erwähnten Links in der Regel nur dazu, dass ihre Webseite zum Beispiel statt auf Seite 30 auf Seite 10 angezeigt wird. Das ist zwar ein wichtiger Zwischenschritt, doch allein nicht zielführend. Denn die meisten potenziellen Kunden schauen sich nach Suchabfragen in Google & Co nur die auf den ersten ein, zwei Seiten angezeigten Treffer an. Also sollten diese Selbstständigen zudem zum Beispiel eine gewisse (Online-)PR betreiben, damit

  • noch mehr Links auf ihre Webseite entstehen und
  • Google ihre Seite noch höher rankt und somit weiter vorne anzeigt (zum Beispiel statt auf der Trefferseite 5 auf der Trefferseite 1 oder 2).

Hierfür gibt es erneut zwei Wege.

Weg 1: Pressemitteilungen in den PR-Portalen publizieren.

Vorgehen: Wenn Sie bei Google die Suchwortkombination „Pressemitteilung kostenlos“ in die Suchmaske eingeben, werden Ihnen zahlreiche Portale angezeigt, in denen jeder kostenlos Pressemitteilungen veröffentlichen kann – und zwar, sofern er gewisse Formalien beachtet, inhaltlich weitgehend ungeprüft. Indem Selbstständige in diese Portale regelmäßig Pressemitteilungen einstellen, können sie eine Vielzahl von Links auf ihre Webseite generieren. Diese Links werden von Google & Co inzwischen zwar nicht mehr so hoch gerankt, wie noch vor einigen Jahren, denn auch die Suchmaschinen haben erkannt, dass in diesen Portalen primär „PR-Müll“ publiziert wird. Aber: Kleinvieh macht auch Mist.

Weg 2: Presseartikel in redaktionellen Online-Portalen publizieren.

Vorgehen: Im Netz gibt es inzwischen viele redaktionelle Portale, die entweder allgemein auf Wirtschaftsthemen oder gewisse Branchen- oder Endverbraucherthemen spezialisiert sind. Diese publizieren ähnlich wie Fachzeitschriften regelmäßig Fachartikel zu für ihre Besucher interessanten Themen. Als Beispiele seien die Portale www.business-wissen.de, www.foerderland.de, www.gruenderszene.de und www.unternehmer.de genannt. Diese Portale ticken ähnlich wie Fachzeitschriften. Das heißt, eine Redaktion prüft bei einem angebotenen Manuskript zunächst: Ist der Text für die Besucher unseres Portals inhaltlich interessant und gut geschrieben? Danach entscheidet sie, ob sie den Artikel publiziert. Wenn ja, platziert sie unter dem Artikel, bei den Angaben zum Autor auch einen Link auf dessen Webseite.

Diese Links sind in der Regel deutlich wertvoller als die Links, die durch die Einträge in Branchenverzeichnisse und das Einstellen von Pressemitteilungen in die „PR-Müll-Portale“ generiert werden. Denn auch Google stuft Veröffentlichungen dort als qualitativ höherwertig ein und gewichtet sie deshalb stärker.

Veröffentlichungen in diesen redaktionellen Online-Portalen haben weitere positive Effekte.

Zusatzeffekt 1: Wenn Personen oder Organisationen im Netz mehrere potenzielle Unterstützer gefunden haben, geben sie meist deren Namen selbst als Suchbegriffe bei Google ein, um sich ein Bild von den „Kandidaten“ zu machen. Werden dann in der Trefferliste außer der Webseite zum Beispiel noch mehrere inhaltliche Treffer wie Artikel angezeigt, entsteht der Eindruck: Dieser Anbieter scheint ein echter „Spezialist für …“ zu sein. Und: Er hat eine Bedeutung im Markt. Das heißt: Der betreffende Anbieter hat wieder eine paar Pluspunkte im Rennen um die begehrten Aufträge gesammelt.

Zusatzeffekt 2: Bei weniger stark umkämpften Suchbegriffen werden zum Teil auch die Artikel selbst weit vorne in den Google-Trefferlisten angezeigt. Und weil unter den Artikeln außer dem Namen des Selbstständigen und dessen Unternehmen auch die Webadresse steht, gelangen potentielle Kunden sozusagen über Umwege auf die Webseite des Anbieters.

Inwieweit potenzielle Kunde über solche Artikel auf ihre Webseite kommen, das können Selbstständige und Gewerbetreibende übrigens mit dem Programm Google Analytics checken. Es zeigt an, über welche Kanäle, also auch Links, Besucher auf eine Webseite kamen. Und was das Beste ist: Dieses Analysetool stellt Google kostenlos bereit.

Über den Autor:

Kuntz, BernhardBernhard Kuntz ist der PRofilBerater GmbH, Darmstadt, die Bildungs- und Beratungsanbieter beim (Online-)Marketing unterstützt. Er ist Autor u.a. der Bücher „Die Katze im Sack verkaufen“, „Fette Beute für Trainer und Berater“ und „Warum kennt den jeder?“.

 
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