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Chancengleichheit lohnt sich. Denn Unternehmen, die Frauen fördern, haben mehr Erfolg – sie verschenken kein Potenzial. Insgesamt 390 Unternehmen bieten „Top-Karrierechancen für Frauen“. Für die Studie der Kommunikationsberatung Faktenkontor im Auftrag von Focus Money und Deutschland Test wurden rund 13,2 Millionen Aussagen im Netz zu rund 5.000 Unternehmen aus 145 Branchen ausgewertet. Prof. Dr. Werner Sarges, Personaldiagnostiker an der Hamburger Helmut-Schmidt-Universität, begleitete die Untersuchung wissenschaftlich. Unter den ausgezeichneten Unternehmen befindet sich der Baukonzern Strabag, die Krankenkasse pronova BKK und die Deutsche Bank.

Besonders in technischen Berufen, im Baugewerbe sowie im Bereich Gesundheit und Pflege weist die jüngste Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit viele Vakanzen aus. Doch nicht nur Unternehmen mit Personalmangel sollten Frauen fördern. „Die Arbeitswelt kann sich eine Zwei-Geschlechter-Personalpolitik nicht mehr erlauben. In Zeiten zunehmender Transparenz, sei es durch Arbeitgeber-Bewertungsportale oder das neue Entgelt-transparenzgesetz, wird schnell sichtbar, bei welchen Arbeitgebern eine Kultur der Gleichberechtigung herrscht“, sagt Jörg Forthmann, Geschäftsführender Gesellschafter des Faktenkontors. „Im Jahr 2018 sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass Frauen nicht mehr an eine gläserne Decke stoßen, wenn sie Karriere machen wollen.“ Bei der Untersuchung standen die drei Faktoren Arbeitsatmosphäre, Arbeitsplatzattraktivität und Gleichberechtigung im Fokus.

Im Baugewerbe, einer klassischen Männerbranche mit großem Fachkräftemangel, fördert der Strabag-Konzern Frauen besonders gut. So sucht Strabag gezielt nach weiblichem, vorrangig technischem Fachpersonal, berücksichtigt Frauen bei der Karriereförderung und baut Interessendifferenzen hinsichtlich Karriere und Familie ab. Auf Platz zwei folgt die Leonhard Weiss Bauunternehmung. Das Unternehmen ist seit 2013 als „Familienfreundliches Unternehmen“ zertifiziert und als Top-Arbeitgeber ausgezeichnet. Leonhard Weiss fördert nicht nur Frauen, sondern alle Mitarbeiter, um 80 Prozent der Führungspositionen aus eigenen Reihen besetzen zu können. Den dritten Platz belegt die bayerische Bauer Gruppe. Seit 2013 besteht bei Bauer ein Arbeitskreis „Chancengleichheit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, der entsprechende Leitlinien für das Unternehmen aufgestellt hat.

Unter den gesetzlichen Krankenversicherungen bietet die pronova BKK die besten Karrierechancen für Frauen. Die Chancengleichheit von Mann und Frau gehört zum Leitbild der Krankenkasse. Mit größerem Abstand folgt auf Platz zwei die AOK Bayern. Seit 2010 verfügt das Unternehmen über das Zertifikat „audit berufundfamilie“, ein von den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft empfohlenes strategisches Managementinstrument zur Optimierung einer familienbewussten Personalpolitik. Auf Platz drei befindet sich die DAK. Chancengleichheit ist auch hier fest in der Unternehmenskultur verankert. Die DAK achtet auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Führungskräften.

Das St. Franziskus-Hospital in Münster ist Spitzenreiter unter den Krankenhäusern hinsichtlich der Frauenförderung. Die Einrichtung setzt besonders auf familienfreundliche Rahmenbedingungen. Auf Platz zwei folgt das Universitätsklinikum Heidelberg. Eine Kinderbetreuung, ob regelmäßig durch Kooperationen mit verschiedenen Trägern oder als kostenloses Back-up in der Klinik selbst, sorgt für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gerade für Bereiche mit Schichtdienst. Den dritten Platz belegen die Asklepios Kliniken. Kooperationen mit Kitas in der Nähe einiger Kliniken und die Mitgliedschaft im Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ sollen berufstätige Eltern unterstützen.

Von den Kreditinstituten fördert die Deutsche Bank Frauen am besten. Das Unternehmen hat die DAX-30-Erklärung unterzeichnet und sich verpflichtet, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu steigern. Das Kreditinstitut ist Mitglied im Index für Geschlechtergleichheit von Bloomberg, dem „Financial Services Gender-Equality Index“. Über 20 Prozent der Managing Directors oder Directors waren Ende 2015 Frauen. Die Quickborner Comdirect Bank folgt mit Abstand auf Platz zwei. Kinderbetreuung, auch im Notfall, und flexible Arbeitszeiten haben dem Unternehmen bereits einige Auszeichnungen als familienfreundlicher Arbeitgeber eingebracht. Platz drei belegt die TeamBank, ein Unternehmen der DZ Bank Gruppe. Im Verhaltenskodex verpflichten sich alle Institute der DZ Bank Gruppe zur Gleichbehandlung aller Mitarbeiter.

Die Allianz ist die Versicherung mit der besten Frauenförderung. Knapp die Hälfte der Belegschaft ist weiblich. Um den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen, setzt die Allianz auf moderne Arbeitszeitregelungen. Spezielle Führungskräfte-Workshops sowie ein Frauen-Mentoring-Programm sollen weibliche Mitarbeiter gezielt fördern. Auch für Führungskräfte ist Teilzeitarbeit möglich. Auf Platz zwei folgt die Hannover Rück. Der Versicherer unterstützt die Entwicklung von Frauen mit einem Mentoring-Programm. Seminare zur geschlechterspezifischen Kommunikation sollen zu einer guten Arbeitsatmosphäre beitragen. CosmosDirekt belegt den dritten Platz unter den Versicherungen. Im Leitbild verpflichtet sich das Unternehmen zu Vielfalt und einem offenen Arbeitsumfeld.

Für die Studie „Top-Karrierechancen für Frauen“ wurden vom 1. Februar 2017 bis zum 31. Januar 2018 rund 13,2 Millionen Nennungen der etwa 5.000 untersuchten Unternehmen aus 145 Branchen gesammelt, ausgewertet und den Kategorien Arbeitsklima, Unternehmenskultur oder Gleichberechtigung zugeordnet. Die Methodik des Social Listenings erfasst Nachrichtenportale, Blogs und Social Media, die eine deutsche Internetadresse haben und frei zugänglich sind. Der jeweilige Branchensieger erhielt 100 Punkte und setzte die Benchmark.

Faktenkontor hat die Studie im Auftrag von Focus Money und Deutschland Test erstellt. Prof. Dr. Werner Sarges, der durch seine Arbeit als Personaldiagnostiker an der Helmut-Schmidt-Universität bekannt ist, begleitete sie wissenschaftlich.

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Quelle: Presseportal.de

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