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Sie fördern die Gleichstellung von Frauen durch Coachings, Mentoring-Programme und Netzwerke und setzen sich für gleiche Bezahlung bei gleicher Position ein: Insgesamt 509 Unternehmen mit Sitz in Deutschland dürfen sich für ihr Engagement bei der Gleichberechtigung über eine Auszeichnung freuen. Das ist das Ergebnis der Studie „Top Karrierechancen für Frauen“ des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF), das im Auftrag von Focus Money die 5.000 größten deutschen Unternehmen untersuchte. Im Bereich der Automobilzulieferer erlangt Robert Bosch den ersten Platz. Frauenförderung gehört zu den Leitsätzen des Unternehmens. Der Frauenanteil an der Belegschaft liegt bei 24 Prozent weltweit, in Führungspositionen arbeiten über 15 Prozent Frauen. Spezielle Weiterbildungsangebote und flexible Arbeitszeitmodelle für Frauen sollen diesen Anteil weiter ausbauen. Auch einige Discounter, Versandhändler und Banken haben sich Frauenförderung auf die Fahnen geschrieben.

Unter den Discountern belegt Lidl – wie bereits im Vorjahr – den ersten Platz. Das liegt auch daran, dass bei dem Lebensmitteleinzelhändler Frauen in Führungspositionen die Regel sind und keine Ausnahme. So sind 55 Prozent der Filialleitungen weiblich. Mit Christine Rittner hat das Unternehmen sogar eine Frau und Mutter im Vorstand. Sie ist für den Bereich Personal zuständig. Weiterhin zeichnet sich das Unternehmen dadurch aus, dass es allen Mitarbeitern bei gleicher Position gleiches Gehalt auszahlt und jedem Beschäftigten die gleichen Aufstiegschancen bietet.

Im Bereich der Online-Versandhändler landet Zalando auf dem ersten Platz. Bis 2023 möchte das Unternehmen mit Sitz in Berlin ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter auf den sechs obersten Führungsebenen erreichen. Das betrifft auch den Vorstand und den Aufsichtsrat.

Wesentliche Personalstrategie der Commerzbank, die im Bereich Banken auf dem Spitzenplatz liegt, ist die Frauenförderung. Das betrifft die Entgeltstruktur – jeder Angestellte in gleicher Position erhält auch das gleiche Gehalt – genauso wie den Anteil an der Belegschaft. Die Hälfte der Beschäftigten ist weiblich, in Führungspositionen sind immer noch 30 Prozent der Mitarbeiter Frauen. Bis 2021 möchte der Konzern die Quote auf 35 Prozent anheben. Die Bank fördert Frauen in vielerlei Hinsicht: Sei es, durch Cross-Mentoring-Programme, das Frauennetzwerk „Courage“, das sich mit Fragen der Gleichstellung und berufliche Entwicklung beschäftigt, oder auch mittels Teilzeitangeboten.

Im Bereich der Energieversorger belegt innogy den ersten Platz. So sollen Frauen und Männer gleichermaßen in allen Positionen und Bereichen vertreten sein. Bis Mitte 2022 soll die Frauenquote auf den obersten Führungsebenen unterhalb des Vorstands auf 25 bzw. 20 Prozent ansteigen. Die Quote bei Führungspositionen darunter liegt derzeit bei 40 Prozent. Zudem gibt es vielfältige Angebote des Unternehmens, weibliche Talente zu fördern, etwa spezielle Mentoringprogramme für den Nachwuchs und speziell für weibliche Führungskräfte.

Hintergrundinformationen

Die Siegel-Studie „Top-Karrierechancen für Frauen“ basiert auf einer zweistufigen Untersuchung. Im ersten Schritt sammelte das IMWF Daten mithilfe der Methode des sogenannten Social Listenings. Zunächst durchsuchte der Studienpartner Ubermetrics Technologies deutsche und deutschsprachige Domains inklusive Social Media (insgesamt 438 Millionen öffentliche Online-Quellen) nach relevanten, öffentlichen Beiträgen in den Kategorien Unternehmenskultur, Arbeitsklima und Gleichberechtigung. Internetseiten aus Österreich und der Schweiz waren von der Suche ausgeschlossen. Die rund eine Millionen Online-Nennungen aus dem Erhebungszeitraum vom 1. Februar 2019 bis zum 31. Januar 2020 wurden schließlich an Beck et al. übermittelt und dort mittels Verfahren der Künstlichen Intelligenz analysiert und kategorisiert. Auf diese Art und Weise erhoben die Forscher Daten zu den 5.000 größten deutschen Unternehmen. Darüber hinaus bekamen diese Firmen einen strukturierten Fragebogen, der unter anderem Fragen zum Anteil weiblicher Führungskräfte und zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf enthielt. Die Ergebnisse wurden branchenspezifisch auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten abgebildet. Der jeweilige Branchensieger erhielt 100 Punkte und setzte damit den Benchmark für alle anderen untersuchten Unternehmen und Marken innerhalb der gleichen Kategorie. Eine Auszeichnung erhalten die Unternehmen, die mindestens 60 Punkte in der Gesamtwertung erreichen und über mindestens 20 Nennungen im Beobachtungszeitraum verfügen.

IMWF – Institut für Management- und Wirtschaftsforschung

Das IMWF wurde aus der Erfahrung heraus gegründet, dass die Ergebnisse wissenschaftlicher Ausarbeitungen und Marktanalysen für Entscheider in der Wirtschaft oftmals nicht die hinreichende Praxisnähe und Relevanz haben. In Folge dessen bleibt die Unterstützung wissenschaftlicher Institutionen durch Unternehmen oftmals hinter den Erwartungen der Lehrstühle zurück. Vor diesem Hintergrund versteht sich das IMWF als Plattform, auf der Kontakte zwischen Wissenschaft und Unternehmen geknüpft werden, die an fundierter Aufarbeitung relevanter Management- und Wirtschaftsthemen interessiert sind.

Quelle: Presseportal.de

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