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Fast jeder zweite Befragte sieht aufgrund des stärkeren Kündigungsschutzes für 50+ Arbeitnehmer Nachteile in der Praxis.

Laut einer aktuellen Studie von meinungsraum.at geben zwei Drittel aller Personalentscheider an, dass das eigene Unternehmen vom demographischen Wandel betroffen ist. Allerdings sehen sich die meisten nur „mehr oder weniger“ auf das zunehmende Phänomen „Mitarbeiter 50+“ vorbereitet. Herbert Kling, Geschäftsführer von meinungsraum.at: „Fast jeder fünfte Arbeitnehmer hat das Gefühl, dass ältere Mitarbeiter im eigenen Unternehmen benachteiligt und nicht alle Altersgruppen gleichermaßen wertgeschätzt werden (22%). Vor allem die Benachteiligung bei Beförderungen und Aufstiegsmöglichkeiten ist hierbei ein Thema.“

Auch wenn Arbeitnehmer jenseits der 50 oft als „kompetenter“ (64%), „verantwortungsbewusster“ (62%) und „loyaler“ (60%) als jüngere Arbeitnehmer wahrgenommen werden – zeitgleich werden sie von den Befragten auch als „weniger belastbar“ (43%), „unflexibler“ (37%) und „öfter krank“ (35%) bezeichnet. „Ein Viertel der Erwerbstätigen glaubt außerdem, dass Kunden „junge und dynamische Arbeitnehmer“ anstelle älterer Geschäftspartner bevorzugen“, so Kling. Fest steht, dass wir immer älter werden – und dementsprechend auch länger erwerbstätig bleiben. Wie mit dem steigenden Alter von Mitarbeitern umgegangen werden soll, stellt jedoch für viele Arbeitgeber noch ein großes Problem dar.

Mehrheit der Österreicher lehnt Lockerung des Kündigungsschutzes ab 60 Prozent der Umfrageteilnehmer sind (eher) für die Beibehaltung des strengeren Kündigungsschutzes für ältere Arbeitnehmer. Kling: „Aber fast jeder zweite Befragte sieht in der Praxis Nachteile aufgrund des stärkeren Kündigungsschutzes, da ältere Arbeitnehmer vor 50 entlassen (17%) beziehungsweise über 50 seltener angestellt werden (30%).“ Auch die gesundheitliche Belastung im Unternehmen wird von 29 Prozent der Arbeitnehmer als (sehr) hoch eingeschätzt und nimmt für ältere Arbeitnehmer tendenziell zu. Die körperliche Arbeitsfähigkeit wird im Gegensatz zur psychischen Belastbarkeit im Alter als weitaus bedenklicher eingeschätzt. Nur ein Fünftel der Arbeitnehmer findet, dass die Mitarbeitergesundheit im eigenen Unternehmen ein wichtiges Thema ist. Beim Konzept „Alternsgerechtes Arbeiten“ sehen dies sogar nur 5% der Erwerbstätigen so.

Was soll und kann für ältere Mitarbeiter von Unternehmerseite getan werden? Vorerst gilt es, das Bewusstsein für das Konzept „Alternsgerechtes Arbeiten“ zu schärfen und Firmenverantwortliche darauf aufmerksam zu machen, präventive Maßnahmen im Bereich Mitarbeitergesundheit gezielt und zeitgerecht einzusetzen. Gisela Obermayr, Arbeitspsychologin: „Wir empfehlen, bereits ab dem 25. Lebensjahr vermehrt auf die Prävention im Sinne körperlicher Fitness und geistiger Flexibilität zu achten. Dadurch kann auch die Arbeitsfähigkeit und Produktivität von Arbeitnehmern jenseits der 50 nachhaltig gesteigert werden – der Mitarbeiter bleibt also länger gesund und besser einsetzbar.“ Fehlzeiten kosten dem Unternehmen Geld und können durch effektive Vorsorge vermindert werden. Wertvolle Berufserfahrungen und Qualifikationen älterer Arbeitnehmer verbleiben außerdem im Unternehmen. So können Mitarbeiter aller Altersstufen ihr Potenzial voll ausschöpfen. Obermayr: „Durch die Schaffung von „gesunden Arbeitsplätzen“ für jedes Alter kann die Unfallrate gesenkt und die Produktivität des Unternehmens nachhaltig gesteigert werden. Ich hoffe, Arbeitgeber reagieren bald und denken um – sonst stehen sie in den nächsten Jahren vor dem Problem, hohe Umsätze durch unzufriedene und kranke Mitarbeiter jenseits der 50 einbüßen zu müssen.“

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Quelle: APA Ots

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