Am 4. April luden Industriellenvereinigung (IV), Teach for Austria und der Stadtschulrat für Wien zur gemeinsamen Veranstaltung unter dem Titel „New ways into teaching: Gemeinsam Zukunft bilden“ in das Haus der Industrie. Den Ausgangspunkt und Rahmen der Veranstaltung stellte dabei das Erasmus+-Projekt „A New Way for New Talents in Teaching (NEWTT)“ dar. Höhepunkt der Veranstaltung war der Vortrag von Marie Hamer, Institute for Teaching, Vereinigtes Königreich, die über neue Methoden und Zugänge in der LehrerInnenbildung referierte.
Marie Hamer, „Institute for Teaching“, London, zeigt sich überzeugt:
„Es kann nie genug „expert teachers“ (top-ausgebildetete Pädagoginnen und Pädagogen) im System geben.“ Zudem sei es erwiesen, dass „expert teachers“ einen wesentlichen positiven Einfluss auf die Bildungschancen von Kindern aus benachteiligten Bildungsschichten haben. „Qualitätsvolle Lehre führt zu unglaublichen Ergebnissen für Schülerinnen und Schüler“. Größte Bedeutung wird dabei dem ständigen Üben von Unterrichtstechniken und -methoden beigemessen. Daher haben wir an unserem Institut in London, ein spezielles einjähriges Ausbildungsprogramm für Lehrinnen und Lehrer konzipiert, so Hamer.
Ziel des Projekts „A New Way for New Talents in Teaching (NEWTT)“ ist es, vor dem Hintergrund des steigenden Lehrerbedarfs in Österreich, Bulgarien, Lettland, Rumänien und Spanien alternative Ausbildungsmodelle für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger in den Lehrberuf zu testen und zu vergleichen. Gemessen werden unter anderem Grundhaltungen und Einstellungen zum Lehrberuf sowie pädagogische und didaktische Kompetenzen der Lehrerinnen und Lehrer. Neben Teach for Austria sind auch deren langjährige Partner wie der Stadtschulrat für Wien und die Industriellenvereinigung am Projekt beteiligt. Die Universität Duisburg-Essen ist für die wissenschaftliche Begleitung zuständig. Das Projekt läuft von 2016 bis 2019.
Walter Emberger, Gründer und Geschäftsführer von Teach For Austria, betont die europäische Dimension des Projekts: „Erstmals wird das Teach For-Modell in fünf europäischen Ländern gleichzeitig wissenschaftlich begleitet. Durch das Projekt zeigt sich das große gesamteuropäische Interesse an unserem Weg. Es geht darum alternative Modelle für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sowie klassische Ausbildungswege ohne Konkurrenzgedanken gut miteinander zur verbinden.“
Heinrich Himmer, Amtsführender Präsident des Stadtschulrats für Wien:
„Dass das Projekt ‚A New Way for New Talents in Teaching‘ seitens des Stadtschulrats für Wien unterstützt wird, hat einen einfachen Grund:
Der wissenschaftliche Vergleich der Ausbildungsmodelle für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger in den Lehrberuf dient der Qualitätssicherung und -steigerung. Davon profitieren vor allem unsere Kinder, aber letztlich auch wir als Stadtschulrat selbst.“
„Begeisterte und leidenschaftliche Lehrpersonen haben den größten Einfluss auf den Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler“, so Gastgeber Christian Friesl, Leiter des Bereichs Bildung & Gesellschaft in der Industriellenvereinigung, anlässlich der Vorstellung des Projekts. „Wir benötigen viele Pädagoginnen und Pädagogen, denen es gelingt, Begeisterung bei den Schülerinnen und Schülern zu wecken“. Zudem brauche es künftig vermehrt auch berufs-und lebenserfahrene Personen in den pädagogischen Berufen, um Schule nach außen zu öffnen, den Unterricht praxisnaher zu gestalten und Sichtweisen aus der Berufswelt in das Schulsystem zu bringen, so Friesl abschließend.
Weiterführende Informationen unter: http://www.newtt.eu/
Quelle: APA Ots