Trendscout
Lesedauer: 2 Minuten

IT-Sicherheit ist in aller Munde: Die Stichworte lauten Chatbots, Hackerangriffe auf Infrastruktur oder Unternehmen, sowie schnell wachsende Technologien wie Internet der Dinge (IOT) oder Cloud Computing. Trotz der zunehmender Nachfrage herrscht in Deutschland aber ein Mangel an qualifizierten Fachkräften in der IT-Sicherheit.

Aktuell kommt auf drei ausgeschriebene Stellen für IT-Sicherheitsexperten nur ein Bewerber. Nur in Israel, Großbritannien und Brasilien ist es derzeit noch schwerer, passende Bewerber auf Stellen in der IT-Sicherheit zu finden, so eine Studie des Jobportals Indeed. Die Studie in zehn Ländern betrachtete jeweils die Ausschreibungen und das Bewerberinteresse, inklusive der Entwicklung in den letzten zwei Jahren.

„Die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage in der IT-Sicherheit bremst den technologischen Fortschritt in Deutschland, gerade wenn wir an die Herausforderungen der Industrie 4.0 denken. Allerdings sehen wir einen kleinen Lichtblick: Das Bewerberinteresse steigt momentan etwas schneller an als die Nachfrage“, sagt Frank Hensgens, Geschäftsführer von Indeed Deutschland. Die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen im Bereich IT-Sicherheit ist zwischen 2014 und 2016 um über ein Drittel (38,6%) gestiegen. Die Suchen legten im selben Zeitraum um über die Hälfte (52,7%) zu – allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau.

Hacker sind nicht nur eine Bedrohung

Der am schnellsten wachsende Beruf in Ausschreibungen überrascht auf den ersten Blick: Die Nachfrage nach „Hackern“ stieg im letzten Jahr um 84 Prozent an.

„Die Auswertung macht deutlich, dass sich die Unternehmen mehr und mehr auch für auf den ersten Blick ungewöhnliche Kandidaten öffnen. Ehemalige Hacker bringen viele Kenntnisse und Erfahrungen mit, von den die Arbeitgeber profitieren,“ sagt Hensgens. „Neben der Offenheit gegenüber weniger klassischen Kandidaten ist aber auch die gezielte Ausbildung von IT-Sicherheits-Fachkräften wichtig, um Unternehmen, Behörden und Bürger effizient vor Cyberattacken zu schützen.“ Diese Notwendigkeit hat auch die Bundesregierung erkannt, die in ihrer Cybersicherheitsstrategie auch den Punkt Bildung und Fachkräftesicherung aufgreift sowie selbst in die Ausbildung investiert.

IT-Sicherheits-Ingenieure und -Berater sowie IT-Auditoren sind aktuell die in Deutschland am schwierigsten zu besetzenden Stellen. So kommt auf fünf ausgeschriebene Jobs nur ein Ingenieur mit Wissen in der IT-Sicherheit. Bei Beratern und Auditoren sind es rund vier Stellen je Kandidat.

Wie wichtig der Ausbau von IT-Sicherheit für das Wachstum neuer Technologien ist, zeigt sich in den Einsatzbereichen, in denen die Fachkräftenachfrage besonders stark anstieg. Im Cloud Computing verdoppelte sich die Nachfrage nach Sicherheitsfachkräften im letzten Jahr fast (+94,4%). Auch die Aufarbeitung von Hackerangriffen beschäftigt deutsche Unternehmen zunehmend. Dieses Jahr wurden dreimal mehr Cyberforensik-Experten gesucht als noch 2015.

„Internetsicherheit und Cyberkriminalität bedrohen Unternehmen jeder Größe. Alle deutschen Arbeitgeber sind also gezwungen, entsprechend qualifiziertes Personal für den Schutz von Daten und Anwendungen zu gewinnen. Denn Weckruf, selbst in der Aus- und Weiterbildung aktiv zu werden, sollten alle gehört haben“, betont Hensgens.

Zur Auswertung

Die Untersuchung basiert auf Indeed-Daten aus dem Zeitraum von Juli 2014 bis Oktober 2016. Neben Deutschland wurden auch die Länder Australien, Brasilien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Israel, Italien, Kanada und die USA betrachtet.

Die vollständige Untersuchung finden Sie hier – gerne reichen wir auf Anfrage Deutschland-spezifische Daten nach: http://blog.indeed.com/2017/01/17/cybersecurity-skills-gap-report/

Quelle: Presseportal.de

Werbung