Erfolgreiche Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich ständig neu erfinden. Dies gilt besonders für den Handel, da erfolgreiche Innovationen, aus denen Wettbewerbsvorteile entstehen, im Unterschied zu anderen Industrien keinem Patentrecht unterliegen. Die Management- und Technologieberatung BearingPoint hat gemeinsam mit dem IIHD Institut in der Studie „Innovationsradar 2020“ strategisch relevante Themen von Handels- und Konsumgüterunternehmen untersucht. Die Studie ist als erste Ausgabe der Publikationsreihe NEWretail erschienen und gibt einen Ausblick in das Jahr 2020. Sie hebt dabei sieben Technologieinnovationen hervor, die das Potenzial besitzen, den Handel der Zukunft grundlegend zu verändern und legt dar, dass die drei Bereiche künstliche Intelligenz, Blockchain sowie Internet of Things das größte Transformationspotenzial für den Handel besitzen.
Neue Ecosysteme durch Blockchain-Technologien
Der „Innovationsradar 2020“ zeigt, dass die dezentrale Datenbank Blockchain, die ursprünglich für die Aufzeichnung aller Transaktionen der Kryptowährung Bitcoin entwickelt wurde, Handelsgeschäfte grundlegend verändern kann. Durch die Technologie lässt sich die Echtheit von Produkten, deren Herkunft und Weg bis zum Kunden überprüfen und nachweisen. Kay Manke, Partner bei BearingPoint, kommentiert: „Wir sehen in der Blockchain-Technologie ein erhebliches Transformationspotenzial, das nicht zuletzt darin begründet ist, dass die Technologie nahezu universell einsetzbar ist. Auf Basis der Blockchain-Technologie lassen sich neue Applikationen entwickeln und komplett neue Ecosysteme begründen – auch fernab von Finanztransaktionen und -prozessen.“ Eine flächendeckende Marktdurchdringung der Blockchain-Technologie im Handel wird laut Studie bis 2020 erwartet.
Erhebliches Potenzial bei Artificial Intelligence – bisher nur zu fünf Prozent genutzt
Neben Blockchain stellt künstliche Intelligenz (AI) die Technologie mit dem größten Transformationspotenzial dar, die den Handel in seinen Grundmanifesten verändern wird. „Durch AI können Systeme verstehen, lernen, Vorhersagen treffen, sich anpassen und sogar autonom funktionieren. Somit wird die Grundlage für eine Automatisierung zentraler Geschäftsprozesse geschaffen, unter anderem im Einkauf, der Warensteuerung, dem Verkauf und dem Filialmanagement“, kommentiert Prof. Jörg Funder, geschäftsführender Direktor des IIHD Instituts die Studie. Künstliche Intelligenz wird hierbei über Algorithmen, sogenannte „Bots“, erfolgen, die weitestgehend automatisiert und ohne die Interaktion mit menschlichen Benutzern ablaufen. Prof. Funder weiter: „Als Voraussetzung für AI benötigen Unternehmen jedoch ganzheitliches Datenmaterial aus verschiedensten Blickwinkeln und Lebensbereichen ihrer Kunden.“ Innovative Handelsunternehmen wie beispielsweise North Face, die Otto-Tochter My Toys sowie Amazon widmen ihre Aufmerksamkeit bereits heute AI und investieren in den Ausbau intelligenter Datenaufbereitung und -nutzung.
Internet of Things (IoT) wird zum „Game Changer“
Daneben bringt auch die Technologie Internet of Things (IoT), also die Vernetzung von „intelligenten“ Geräten durch Informations- und Kommunikationstechniken, tiefgreifendes Transformationspotenzial für den Handel, indem es unzählige Möglichkeiten bietet, Menschen, Gegenstände und Prozesse miteinander zu verbinden. Dies eröffnet Unternehmen völlig neue Horizonte, um Prozesse zu steuern. Durch eine Vernetzung des Kunden mit Online-Händlern über eine App könnte zum Beispiel der Einkauf von Lebensmitteln künftig vollautomatisiert ablaufen. Auch der Prozess der Kaufabwicklung kann effizienter gestaltet werden, indem Sensoren auf den Produkten automatisch die Preise an das Kassensystem melden. Das wohl größte Transformationspotenzial für den Handel liegt jedoch in der Möglichkeit des Monitorings von Beständen in Echtzeit, verbunden mit einer automatisierten Nachbestellung, da hierdurch in Zukunft Lagerbestände wesentlich effizienter genutzt werden können. Eine flächendeckende Marktdurchdringung von IoT im Handel wird laut Studie bis 2020/2021 erwartet.
Über die NEWretail Publikationsreihe
Die Publikationsreihe NEWretail, die das IIHD Institut zusammen mit seinem langjährigen Kooperationspartner BearingPoint herausgibt, thematisiert aktuelle und strategisch relevante Fragestellungen von Handels- und Konsumgüterunternehmen. NEWretail hinterfragt bestehende Denkweisen, gibt neue Impulse und zeigt Lösungswege in einer neuen, komplexeren Welt auf. Die Publikationen sind sowohl kritisch als auch provokant formuliert und beziehen klar Stellung. Zur Stärkung der Kooperation initiierte BearingPoint ein Competence Center „SIM – Strategie & Internationales Management“ am IIHD Institut, das sich als Think Tank versteht und die relevanten Themen der Zeit reflektiert und kritisch hinterfragt.
Über das IIHD Institut
Das IIHD Institut ist ein An-Institut der Hochschule Worms. Unabhängig und eigenfinanziert versteht sich das IIHD Institut als Themenbildner und Partner der Branchen Handel, Konsumgüter und konsumentennahe Services. Das IIHD Institut verfolgt einen kontextgetriebenen, problemfokussierten & interdisziplinären Forschungs- und Beratungsansatz. Es wendet sich damit von langwierigen, isolierten Forschungsbestrebungen mit unklarem Praxisbezug ab. Vielmehr wird in kooperativen Projekten Forschung mit direkter Wirkung in den Unternehmen betrieben. Praxis- und anwendungsbezogene Forschung, Beratung und Weiterbildung sind dabei in themenbezogene Competence Center gegliedert.
Über BearingPoint
BearingPoint ist eine unabhängige Management- und Technologieberatung mit europäischen Wurzeln und globaler Reichweite. Das Unternehmen agiert in drei Bereichen: Consulting, Solutions und Ventures. Consulting umfasst das klassische Beratungsgeschäft, Solutions fokussiert auf eigene technische Lösungen in den Bereichen Digital Transformation, Regulatory Technology sowie Advanced Analytics, und Ventures treibt die Finanzierung und Entwicklung von Start-ups voran. Zu BearingPoints Kunden gehören viele der weltweit führenden Unternehmen und Organisationen. Das globale Beratungs-Netzwerk von BearingPoint mit mehr als 10.000 Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 75 Ländern und engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren und langfristigen Geschäftserfolg.
Quelle: Presseportal.de