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Der Mehrheit deutscher Bewerber sind Arbeitgebersiegel weitgehend unbekannt. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Bewerber-Studie der Unternehmensberatung Employer Telling für die 1.052 Kandidaten, die sich in den letzten beiden Jahren in mindestens einem Bewerbungsprozess befanden, zu ihrem Informationsverhalten rund um Arbeitsweltthemen befragt wurden. Demnach können 82% der Kandidaten auf Nachfrage kein Arbeitgebersiegel nennen, das ihnen bekannt wäre. Selbst bei Ansicht einer Liste mit zehn Siegeln, die derzeit von Arbeitgebern unter Stellenanzeigen oder auf Karrierewebseiten vielfach eingesetzt werden, antworteten immer noch 39% der Kandidaten, keines davon zu kennen.

Fehlende Bekanntheit in allen Altersklassen

Die niedrige ungestützte Bekanntheit zieht sich durch alle Altersklassen hindurch. 81% der jungen Bewerber zwischen 18 und 29 Jahren können auf Nachfrage kein Arbeitgebersiegel nennen und auch bei den berufserfahrenen 30 bis 39-jährigen Bewerbern liegt der Anteil bei 80%.

„Gütesiegel sind ständige Begleiter von Verbrauchern – in Supermärkten, Baumärkten oder beim Online-Shopping. Während Testinstitute wie Stiftung Warentest fast flächendeckend bekannt sind, können Verbraucher mit kleineren Siegeln oft nichts anfangen. In der Arbeitswelt ist letzteres der Normalfall. Das bedeutet: Arbeitgeber versuchen im so sehr beklagten Fachkräftemangel umschwärmte Kandidaten mit Siegeln zu beeindrucken, die diese gar nicht kennen. Orientierung für Bewerber sieht anders aus“, so Sascha Theisen, einer der Geschäftsführer von Employer Telling zu den Ergebnissen der Studie. „Die Betreiber von Arbeitgebersiegeln konzentrieren sich in ihrer Öffentlichkeitsarbeit auf die lukrative Seite der Arbeitgeber, die für den Einsatz der Siegel zahlen. Denjenigen, denen die Prädikate aber Orientierung in der Jobsuche bieten sollen, sind sie größtenteils unbekannt. Es ist also die Frage, ob die Siegel so ihren Zweck erfüllen“, ergänzt Manfred Böcker, ebenfalls von Employer Telling.

Bei der Auswahl eines Arbeitgebers vertrauen viele Kandidaten offenbar so oder so nicht auf Siegel. Die in der Employer Telling Studie am häufigsten genannten Bedenken im Umgang mit ihnen stehen im Kontext von mangelnder Transparenz. Ein Studienteilnehmer bringt das so auf den Punkt: „Da man mittlerweile nur noch Siegel für alles Mögliche und überall sieht, ist dies nun wirklich kein aussagekräftiges Prädikat mehr.“

Über die Studie

Für die Studie der Kölner Unternehmensberatung Employer Telling befragte das Marktforschungsinstitut respondi im Auftrag 1.052 Kandidaten zu ihrem Informationsverhalten bezüglich Arbeitsweltthemen. Alle Studienteilnehmer befanden sich in den letzten beiden Jahren in einem Bewerbungsprozess. Der Befragungszeitraum lag im Juli 2019.

Über EMPLOYER TELLING

Employer Telling ist die Unternehmensberatung für Arbeitgeberattraktivität. Dahinter stehen die beiden Kölner Sascha Theisen und Dr. Manfred Böcker. Die beiden gehören einer seltenen Spezies an: Als PR-Berater haben sie sich seit vielen Jahren ausschließlich auf Arbeitswelt- und Personalmanagementthemen spezialisiert. Mit diesem fachlichen Hintergrund beraten sie Unternehmen verschiedener Branchen und Größen zu deren Arbeitgeberattraktivität. Im November 2015 veröffentlichten die beiden „Club der Gleichen – eine Analyse der Karriere Webseiten der DAX30“. Mit „Employer Telling – Edition Stellenanzeigen“ haben sie im Oktober 2016 eine Sprachanalyse von 120.000 Stellenanzeigen nachgelegt. Im März 2018 folgte „Arbeitgeber im Kandidatendialog“, die erste umfassende Analyse des Dialogverhaltens deutscher Arbeitgeber auf der Arbeitgeberbewertungsplattform kununu.

Quelle: Presseportal.de

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