Vom Jobfahrrad über den Dienstwagen bis zur privaten Krankversicherung. Viele Unternehmen bieten inzwischen eine Reihe von attraktiven Zusatzleistungen für ihre Mitarbeiter an. Warum sich der Blick auf die sogenannten Benefits lohnt, welche derzeit im Trend liegen und wieso junge Bewerber heute schon ans Altwerden denken, verrät eine aktuelle Umfrage der Personalberatung Michael Page.
Altersvorsorge und Diensthandy: Die begehrtesten Benefits der Deutschen
Die Umfrage ist Teil des Bewerber Index, den Michael Page vierteljährlich europaweit erhebt, um die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt zu ermitteln. Im ersten Halbjahr wurden rund 1.000 Arbeitnehmer unter anderem zum Thema Zusatzleistungen befragt. Das überraschende Ergebnis: Nicht der Firmenwagen oder das Angebot an Schokolade und Snacks gehören zu den beliebtesten Anreizen im Job. Mit 72 Prozent bekommt derzeit kein anderer Benefit so viel Bedeutung, wie das Angebot einer Altersvorsorge. Auf Platz zwei landen mit 62 Prozent Dienstgeräte wie Laptops und Smartphones. Außerdem reizen viele Mitarbeiter zusätzliche Urlaubstage (51 Prozent). Die Studie von Michael Page belegt jedoch auch: Nicht nur zwischen den Geschlechtern, auch zwischen den Generationen driften die Meinungen über die angebotenen Vorteile auseinander.
Sicherheit vor Vergnügen: Diese Zusatzleistungen kommen bei Jüngeren besonders gut an
Der Jugend fehlt der Weitblick? Ganz im Gegenteil! Der Bewerber Index von Michael Page zeigt, dass besonders die unter 35-Jährigen ein hohes Sicherheitsbedürfnis haben. Gerade bei ihnen kommt es besonders gut an, wenn der Arbeitgeber eine Lebensversicherung oder eine private Krankenversicherung als Zusatzleistung anbietet. Auch ein Zuschuss zur Kinderbetreuung ist für jüngere wichtiger als für ältere Mitarbeiter. Getreu dem Motto „Gesundheit über Wohlstand“, schätzen es unter 35-Jährige im Vergleich zu älteren Arbeitnehmern fast doppelt so häufig, wenn ein Unternehmen einen Zuschuss für das Fitnessstudio anbietet (31 vs. 17 Prozent). Wenn es darum geht, einen neuen Schritt auf der Karriereleiter zu nehmen, spielt Geld eine entscheidende Rolle. Für 82 Prozent der jungen Bewerber ist eine potentielle Gehaltserhöhung ein wichtiger Grund für den Jobwechsel. Schaut man auf weitere Beweggründe für einen Arbeitsplatzwechsel, so sind sich alle Altersgruppen weitestgehend einig: Besseres Arbeitsklima (95 Prozent), die Möglichkeit zur beruflichen Weiterbildung (91 Prozent) und die Anerkennung der eigenen Arbeit (87 Prozent) stehen für Bewerber an oberster Stelle.
Gleichstellung im Job: Für Frauen wichtiger Grund für Jobwechsel
In Punkto Gleichstellung gehen die Meinungen zwischen den Geschlechtern auseinander. Die gleiche Behandlung von Mann und Frau am Arbeitsplatz ist weiblichen Mitarbeitern deutlich wichtiger als ihren männlichen Kollegen. 82 Prozent der Frauen halten sie für einen wichtigen Grund zum Jobwechsel, bei den Männern sind es lediglich 56 Prozent. Auch in Bezug auf die Benefits werden in der Studie klare Geschlechterunterschiede deutlich. Während sich Männer durch einen Dienstwagen locken lassen (43 Prozent), befürworten Frauen zusätzliche Urlaubstage(58 Prozent).
Tipps für Bewerber: Mehr ist nicht immer mehr
Was bedeuten die Ergebnisse nun für Bewerber? Nils Richter, Senior Executive Director bei Michael Page, empfiehlt: „Bewerber sollten aktiv nach dem Angebot an Benefits fragen. Insbesondere dann, wenn die Zusatzleistungen nicht in der Stellenausschreibung oder auf der Website des Unternehmens zu finden sind.“ Auch bei der Wahl zwischen zwei Jobs sollten neben den Gehaltsunterschieden auch Zusatzleistungen bei der Entscheidung hinzugezogen werden, so der Recruiting-Experte. Mitarbeiter in einer Verhandlungssituation sollten nicht ausschließlich auf ein höheres Gehalt pochen, sondern auch Benefits ansprechen, die auf ihre persönlichen Bedürfnisse eingehen. „Bietet der Arbeitgeber etwas mehr Bruttogehalt, spiegelt sich das netto meist nur geringfügig wider. Eine zusätzliche Altersvorsorge oder ein paar Urlaubstage mehr im Jahr sind da unter Umständen attraktivere Vorteile“, rät Nils Richter abschließend.
Quelle: Presseportal.de