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Wer sich je durch zig Stellenanzeigen mit den immer gleichen gestellten Bildern gequält hat, kann endlich aufatmen: Eine aktuelle Studie von StepStone Österreich und der Marktforschungsagentur MindTake zeigt, dass konventionelle Stock-Fotos in Stellenanzeigen ausgedient haben.

Mehr als drei Viertel aller Befragten (82,3%) bevorzugen demnach ein Bild, das spezifisch für den gesuchten Job steht. Knapp zwei Drittel (63,9%) aller Studienteilnehmer geben an, dass ihnen ein jobspezifisches Foto einen besseren Eindruck über die Stelle vermittelt als ein allgemeines Bild.

Langweilige Fotos schrecken Bewerber ab

„Wir sind mittlerweile rund um die Uhr von professionell aufgemachtem Content umgeben“, sagt Rudi Bauer, Geschäftsführer von StepStone Österreich. „Um in der Masse an Stellenanzeigen aufzufallen, müssen sich Arbeitgeber endlich von glatt gebügelten Unternehmenspräsentationen verabschieden. Ein nichtssagendes Auftreten wird von immer mehr Bewerbern abgestraft.“ Das zeigt auch die aktuelle Studie: Nur 15% aller Befragten geben an, dass eine Stellenanzeige im klassischen Design und mit unspezifischer Bildgestaltung sie zu einer Bewerbung motivieren würde.

Jobinserate müssen Design an mobile User anpassen

Auch Design und Layout von Stellenanzeigen müssen sich an moderne Nutzergewohnheiten anpassen. Mittlerweile nutzen zwei Drittel (64,8%) aller Österreicher das Smartphone, um auf Jobsuche zu gehen. Vor allem für Menschen zwischen 18 und 29 ist das Handy der wichtigste Begleiter bei der Suche nach einer neuen Stelle: 74,6% von ihnen nutzen das Smartphone zur Jobsuche, aber nur knapp die Hälfte (55,1%) aller Befragten über 40.

StepStone stellt auf Liquid Design um

„Stellenanzeigen müssen sich optimal an mobile Endgeräte anpassen“, sagt Rudi Bauer. „Wer heute noch starre, unflexible Jobinserate online hat, verliert ganz schnell gerade bei jungen Nachwuchstalenten. StepStone Österreich stellt daher ab April als einzige Jobbörse Österreichs alle Stellenanzeigen auf das neue „Liquid Design“ um: Aufbau, Abfolge und Design sind für alle Stellenanzeigen gleich gestaltet.

Zukunftsvision: Passgenaue Inserate für jeden Kandidaten

Die Struktur der dahinter liegenden Daten legt die Basis für eine flexible Anzeige der Stelleninserate, die sich am individuellen Interesse und Nutzerverhalten der Kandidaten orientiert. Das Resultat: „Wem besonders wichtig ist, dass er schnell mit dem Fahrrad ins Büro kommt, dem wird diese Information in der Stellenanzeige besonders prominent angezeigt. Andere wollen vielleicht eine vegetarische Kantine oder legen Wert auf gute Weiterbildungsangebote – das können wir in einem nächsten Schritt Kandidaten als spezifischen Schwerpunkt im Jobinserat anzeigen“, skizziert Rudi Bauer die Zukunftsvision.

Stellenanzeigen punkten durch Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit

Schon jetzt kommt das neue Design bei Kandidaten gut an, zeigt die Studie: Fast alle Befragten (90,3%) bewerten die neue Darstellungsart durchwegs positiv. Vor allem Frauen schätzen die neue Übersichtlichkeit (60% vs. 46,2% der männlichen Befragten). Im Vergleich mit herkömmlichen Stellenanzeigen wird das neue Design von 80% aller Befragten als große Verbesserung wahrgenommen.

Vorteile der neuen Darstellung sehen Nutzer vor allem im einheitlichen Aufbau und Design, unabhängig vom Unternehmen: Mehr als zwei Drittel (69%) schätzen die dadurch entstehende Vergleichsmöglichkeiten. „Das Auge hat bessere Möglichkeiten, sich ‘festzuhalten’, man kann leichter zu den Punkten springen, die gerade für einenrelevant sind, etwa beim Vergleichen von Angeboten“, sagt etwa einer der Befragten.

Beim Vergleich von Jobanzeigen zählen „hard facts“

Stehen zwei oder mehrere Jobangebote zur Auswahl, orientieren sich Bewerber nach wie vor an klassischen Kriterien, zeigt die StepStone-Studie: Nach fachlichen Anforderungen haben vor allem mit der Stelle verbundene Aufgaben, Gehaltsangaben und die Beschäftigungszeit Einfluss darauf, ob sich Kandidaten für einen Job bewerben. Weniger wichtig: Videos und Bilder, die Einblick in das Unternehmen geben. „Die ‚hard facts‘ sind Kandidaten auch in Zeiten von Instagram und YouTube wichtig“, sagt Rudi Bauer. Entspricht etwa die Gehaltsangabe nicht ihren Vorstellungen, würden 68% aller Bewerbung von einer Bewerbung absehen.

Bauer: „Bewerber wollen echte Menschen sehen“

Bauer rät Unternehmen, vor allem auf professionell aufgemachten Content zu setzen:„Identische Unternehmensvideos und -bilder, die moderne Großraumbüros, den obligatorischen Café Latte und ein High-Five von zwei Top-Performern zeigen, werden von Kandidaten längst als das entlarvt, was sie sind – hübsch aufgemachte Werbevideos. Unsere Studie zeigt, dass Kandidaten Ehrlichkeit schätzen, auch und gerade im Jobinserat. Charakteristische Bilder, die echte Menschen direkt bei der Arbeit zeigen, sind für Bewerber weitaus interessanter als Hochglanzbroschüren aus der Marketingabteilung.“

Zur Studie: StepStone Österreich zählt zu den führenden Recruiting-Unternehmen Österreichs und unterstützt seine Kunden bei der Suche nach qualifiziertem Personal und dem Aufbau einer schlagkräftigen Employer Brand. Zudem führt StepStone jährlich mehrere Studien zu den Themen Employer Branding, Recruiting und Personalmanagement durch und stellt die Ergebnisse Interessierten kostenfrei zur Verfügung. Für die vorliegende Studie wurde im Februar und März 2019 509 Personen (Angestellte, Arbeitssuchende und Personen in Karenz) zwischen 18 und 55 Jahren in ganz Österreich befragt. Ziel der Studie war es, die Wahrnehmung und Bewertung der Stellenanzeigen im neuen Design zu erheben und zu untersuchen, wie unterschiedliche Arten von Bildern (konkret vs. allgemein) in den Stellenanzeigen wahrgenommen werden.

Quelle: Stepstone

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