Es steht schlecht um den Markterfolg von Unternehmen im digitalen Zeitalter, wenn sie es nicht schaffen, ihren Kunden ein hohes Mass an Identifikation zu vermitteln. Diese ist kardinal für die Aufmerksamkeit und Bindung des Kunden, der angesichts der Fülle von Ähnlichem und Austauschbarem im digitalen Markt zunehmend überfordert reagiert. Die verhaltensökomische Forschung belegt, dass eine gemeinsame Identität zwischen Kunde und Unternehmen einen besonders starken Aufmerksamkeitstreiber darstellt. Nachweislich sind Kunden, die eine hohe Identifikation mit einem Brand haben, nicht nur kauffreudiger und loyaler, sondern auch weniger preissensitiv.
Die erstmals in dieser Form für die Deutschschweiz durchgeführte empirische Studie „Identitätsindex 2018“ zeigt nun, dass unter 86 untersuchten Unternehmen die wenigsten bereits eine hohe Kundenidentität besitzen – und zwar weder im analogen noch im digitalen Bereich.
Bekannte Brands wie etwa die MIGROS weisen zwar analog hohe Identitätswerte auf, haben aber Mühe, diese gleich erfolgreich in die digitale Welt zu übertragen. Rein digitale Brands wiederum, wie etwa GALAXUS, sind im Schnitt deutlich weniger identitätsstiftend, selbst unter Digital Natives. Prominente Ausnahme ist IKEA, die sowohl analog als auch digital eine sehr hohe Kundenidentifikation besitzt. Für die Vielzahl der Firmen bedeuten diese Ergebnisse, dass sie alles daransetzen müssen, die identitätsstiftende Wirkung von Brand und Produkt zu verbessern, wollen sie im digitalen Markt für den Kunden differenzierbar wahrgenommen werden.
Der „Identitätsindex 2018“ wurde von der auf empirische Verhaltensökonomie spezialisierten Beratungsfirma Fehr Advice & Partners und dem Marktforschungsinstitut Innofact AG erstellt und soll künftig jährlich für die Schweiz, Österreich und Deutschland erhoben werden. Die Studie berücksichtigt die verhaltensökonomische Forschung zur Identitätsbildung von Prof. Dr. Ernst Fehr (Universität Zürich).
Quelle: Presseportal.de