Deutschlands Konzerne setzen bei ihren jüngsten Personalentscheidungen vermehrt auf digital versierte Vorstände: Von den zum Jahreswechsel neu berufenen Vorständen hat knapp die Hälfte in der digitalen Wirtschaft gearbeitet; während nur einer von drei Vorständen mit aktueller Vertragsverlängerung Berufserfahrung im Digitalumfeld hat.
Insgesamt sind die Führungsgremien stark in Bewegung: In Dax30, MDax, TecDax und SDax haben zum Jahreswechsel rund 120 Vorstände das jeweilige Unternehmen verlassen, kamen neu ins Unternehmen, stiegen intern auf oder haben ihren Vertrag verlängert. Das zeigt eine Analyse der Personal- und Managementberatung Kienbaum, für die die bis Mitte Dezember bekannten personellen Wechsel in den Dax160-Vorständen untersucht wurden.
„Um die Digitalisierung zu meistern, müssen die Unternehmen ihre Führungsgremien mit den richtigen Persönlichkeiten besetzen. Gefragt sind Manager mit Digital-Know-how und Change-Management-Kompetenzen, die die digitale Transformation vorantreiben und dabei helfen, das Unternehmen noch wettbewerbsfähiger zu machen“, sagt Fabian Kienbaum, geschäftsführender Gesellschafter der gleichnamigen Beratung.
Schornsteinkarriere beim Konzern kein Muss mehr für neue Vorstände
Die klassische Schornsteinkarriere scheint ein Auslaufmodell zu sein: Nur noch jeder vierte neue Dax-Vorstand ist im gleichen Unternehmen über viele Jahre die Karriereleiter nach oben gestiegen. Konzernerfahrung ist dagegen nach wie vor gern gesehen: Mehr als die Hälfte der Manager, die von außen neu in den Vorstand gekommen oder intern aufgestiegen sind, bringt Erfahrung aus anderen börsennotierten Unternehmen mit: Kasper Rorsted war zum Beispiel von April 2008 bis April 2016 Vorstandsvorsitzender von Henkel, bevor er im Oktober Vorstandvorsitzender von Adidas wurde und Angela Titzrath hatte im Laufe ihrer Karriere unter anderem diverse Managerfunktionen im Daimler-Konzern inne, bevor sie ihr Vorstandsmandat bei der Hamburger Hafen und Logistik AG antrat. Hingegen kann nur jeder vierte Vorstand, der seinen Vertrag in diesem Jahr verlängert hat, eine solche umfassende Erfahrung aus einem anderen börsennotierten Unternehmen vorweisen.
„Die Dax-Konzerne rekrutieren geeignete Kandidaten für ihr Vorstandsgremium vermehrt von außerhalb statt aus den eigenen Reihen. Das war früher oft anders: Von den Vorständen, deren Verträge die Unternehmen zu 2017 hin verlängert haben, kamen 60 Prozent nach einer geradlinigen Schornsteinkarriere im selben Unternehmen an diese Position“, sagt Fabian Kienbaum.
Nur eine Frau rückt neu in den Vorstand auf
Bei weiblichen Vorstandsmitgliedern gab es Stand Jahreswechsel insgesamt neun Neuigkeiten. Mit Angela Titzrath erhält nur eine Frau einen neuen Vorstandsvertrag in den deutschen Dax-Konzernen. Sie ist seit Oktober 2016 Vorstandsmitglied und seit Januar 2017 Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG. Außerdem verlängern drei Frauen ihr Vorstandsmandat, vier steigen innerhalb des Unternehmens auf und Margret Suckale von BASF legt ihr Vorstandsmandat nieder.
Kienbaum. Inspirierend. Anders.
Kienbaum Consultants International ist eine Personal- und Managementberatung, die den Menschen in den Mittelpunkt ihres Beratungsportfolios stellt. Das Unternehmen ist darauf spezialisiert, Menschen in Organisationen zu bewegen und so Veränderungen zum Erfolg zu führen. Kienbaum ist in den Geschäftsfeldern Executive Search, Human Capital Services, Change- und Organisations-Beratung und Kommunikation tätig. Dabei greifen die interdisziplinären Teams auf jahrzehntelange Beratungserfahrung, fundiertes Branchen-Know-how und die anwendungsorientierten wissenschaftlichen Erkenntnisse des Kienbaum-Forschungsinstituts zurück. Kienbaum wurde vor mehr als 70 Jahren in Deutschland gegründet und wird heute als Familien- und Partnerunternehmen geführt. Das Beratungsunternehmen unterhält neben seinem Hauptsitz in Köln Standorte in 18 Ländern auf vier Kontinenten.
Quelle: kienbaum.com