Im Zeitalter der Digitalisierung ist immer wieder von der Künstlichen Intelligenz die Rede – KI. Die Automatisierung von maschinellen Prozessen, bei denen Maschinen Entscheidungen ähnlich wie Menschen treffen, ist ein Zugpferd der modernen Forschung. Doch haben Sie schon mal von der Emotionalen Intelligenz gehört?
Bei der emotionalen Intelligenz, kurz EQ (Emotionaler Quotient), geht es darum, die eigenen Gefühle über das eigene Wissen zu stellen. Mehr auf das Bauchgefühl hören, andere Menschen und sich selbst besser verstehen. Die Theorie der EQ kann helfen, erfolgreicher im beruflichen wie privaten Alltag zu sein.
Der Weg weg vom Erfolgsdenken
Jahrelang war es in Unternehmen die oberste Prämisse, erfolgreich zu sein. Die Mitarbeiter wurden als Kostenfaktor angesehen, die sich rentieren müssen. Das Erreichen von Unternehmenszielen und die fachliche Integration standen im Vordergrund. Diese Ansicht befindet sich seit einigen Jahren in einem Wandel, der auch in Deutschland zu spüren ist. Angesicht von Fachkräftemangel und Nachwuchssorgen wird es immer wichtiger, die Mitarbeiter vor allem als soziale Komponente zu sehen. Sie sollen sich emotional verbunden, nicht sachlich gebunden an den Arbeitgeber fühlen.
Mit der emotionalen Intelligenz wird eine Theorie beschrieben, die auf die soziale Integration eingeht. Der Mensch soll dabei sein eigenes Handeln reflektieren und die Gefühle seiner Mitmenschen wahrnehmen. Führungskräfte mit einem hohen EQ können ihre Mitarbeiter besser verstehen und beeinflussen.
Das Trainieren des EQ
Jeder Mensch besitzt eine Emotionale Intelligenz, sie ist bei jedem Individuum unterschiedlich stark ausgeprägt. Zum EQ gehören Kompetenzen, die sich trainieren und verbessern lassen. Dazu zählen etwa Menschlichkeit, Mitgefühl, Taktgefühl oder auch Höflichkeit. Nicht nur der Kontakt zu anderen Menschen ist dabei gemeint. Wichtig bei der Emotionalen Intelligenz ist auch der Umgang mit der eigenen Persönlichkeit.
Im Grunde geht es bei dem EQ darum, seine Erfahrungen zu reflektieren und sein zukünftiges Handeln an diese Erfahrung anzupassen. Begriffe wie Selbstmanagement spielen beim Trainieren eine entscheidende Rolle.
Wege zur Emotionalen Intelligenz
Die Grundvoraussetzung für den EQ ist es, sich selbst zu kennen. Zu wissen, was die eigene Persönlichkeit ausmacht und was prägt, unterstützt bei der Entwicklung der EQ. Auch der Umgang mit den eigenen Gefühlen ist von Bedeutung. Welche Reaktionen kommen in bestimmten Situationen zu Tage und werden die Gefühle korrekt ausgelebt. Nur wer seine eigenen Gefühle offen auslebt und versteht, kann die Gefühle anderer Menschen wahrnehmen.
Im Umgang mit anderen Menschen sind andere Kompetenzen entscheidend, die sich trainieren lassen. Dazu zählen eine gesunde Kritikfähigkeit und ein Konfliktmanagement, bei der Lösungen und nicht Probleme im Fokus stehen. Besonders wichtig ist die Kommunikationsfähigkeit, denn sie ist maßgeblich für die Wahrnehmung und Beeinflussung anderer Menschen.
Erfolgreich mit Emotionaler Intelligenz
Menschen mit einem hohen EQ sind im Alltag nachweislich erfolgreicher. Sie streben im Berufsleben höhere Positionen an und erreichen auch im Privatleben mehr. Wer seine eigenen Gefühle kennt, handelt strukturierter. Das hilft in der eigenen Beziehung und trägt sogar zum Erfolg beim Glücksspiel bei.
Die Emotionale Intelligenz lässt sich auf vielen Wegen steigern. Spezielle Seminare für das Selbstmanagement tragen zur Steigerung bei. In Kursen für Führungskräften spielt die Emotionale Intelligenz ebenfalls eine immer stärkere Rolle.
Autor: Redaktion
Die EQ bekommt in einer immer schneller werdenden Arbeits- und Berufswelt eine zunehmende Bedeutung. Die Verbindung von unterschiedlichen Kompetenzen in Projekten und in Teams, die Ausrichtung und die Entwicklung von Problemlösungen sowie deren zeit- und sachgerechte Umsetzung erfordert Menschen, die damit umgehen können und eben diese persönlichen Kompetenzen mitbringen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Zukunft.
Harald Friese, Ennepetal