Artikel illustrieren mit Fotos, Grafiken und anderen Elementen

Artikel illustrieren mit Fotos, Grafiken und anderen Elementen
Lesedauer: 3 Minuten

„Hauptsache, das Manuskript ist gut.“ Das denken viele Selbstständige und Spezialisten, die einen Fachartikel schreiben. Zu Recht! Doch gute Fotos, erklärende Grafiken und Tabellen sowie ergänzende Checklisten und Tipps erhöhen die Veröffentlichungschance.

Redakteure müssen die Artikel, die sie in ihren Print- oder Online-Publikationen publizieren, meist auch illustrieren – und zwar so, dass die potenziellen Leser zu deren Lektüre animiert werden. Hierfür brauchen sie Fotos, mit denen sie die Artikel „bebildern“ können. Und Grafiken, um komplexe Sachverhalte übersichtlich darzustellen. Und so genannte Kastenelemente, die den Lesern zum Beispiel Hintergrundinfos oder Tipps zum Umsetzen geben.

Diese Illustrationselemente zu besorgen oder zu erstellen, kostet Zeit und Geld. Beides haben die Redaktionen kaum. Deshalb erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Manuskript publiziert wird, wenn Sie den Redakteuren solche Elemente mitliefern – speziell bei Fachzeitschriften und redaktionellen Online-Portalen.

Fotos

„Bitte senden Sie uns ein Portraitfoto – mit einer Auflösung von mindestens 300 dpi.“ Wenn Redakteure sich mit solchen Anfragen an Artikelschreiber wenden, antworten diese oft: „Das muss ich erst machen lassen.“ Übersetzt heißt dies: Der Redakteur muss längere Zeit auf das Foto warten. Denn in der Regel haben die Artikelautoren erst einige Tage später Zeit, zum Fotografen zu gehen. Das ärgert den Redakteur – insbesondere wenn der Drucktermin seines Magazins vor der Tür steht. Dann steckt er in der Bredouille. Soll er den Artikel ohne Autorenfoto veröffentlichen? Das widerspricht oft seinen Vorgaben. Oder soll er einen anderen, inhaltlich passenden Artikel veröffentlichen? Den muss er aber erst mal haben.

Oft bekommen Redakteure, wenn sie Selbstständige um ein Portraitfoto bitten, auch Fotos zugesandt, die diese für ihre Webseite erstellt haben. Entsprechend niedrig ist die Auflösung – zum Beispiel 72 dpi. Deshalb sind die Fotos für eine Veröffentlichung in Printmedien ungeeignet. Dort muss die Auflösung mindestens 300 dpi betragen. Sonst ist die Druckqualität schlecht. Wenn Sie Pressearbeit betreiben, sollten Sie ein aktuelles Portraitfoto von sich parat haben, das sie den Redaktionen umgehend als Datei senden können –  und zwar möglichst im jpg- oder tif-Format.

Zudem sollten Sie dem Redakteur möglichst, ein, zwei Fotos anbieten, die Sie in einer Arbeitssituation zeigen. Zum Beispiel als Berater im Gespräch mit Klienten. Oder als Architekt auf dem Bau. Oder als Techniker bzw. Ingenieur beim Konstruieren oder Reparieren von Maschinen. Wenn Sie den Redaktionen (von Fachzeitschriften und Online-Magazinen) solche Fotos anbieten, werden Sie merken: Diese werden gerne genutzt. Denn die meisten Redaktionen haben zum Illustrieren von Fachbeiträgen kaum passende Fotos im Archiv. Und zum Kaufen von Fotos fehlt ihnen das Geld.

Grafiken und Tabellen

Grafiken und Tabellen sind aus Sicht der Redakteure Instrumente, um

  • Sachverhalte, die in einem Artikel nur schwierig oder mit vielen Worten dargestellt werden könnten, den Lesern übersichtlich und komprimiert vor Augen zu führen, und
  • Lesern Zusatzinfos zu geben, ohne dass der Artikel so stark aufgebläht wird, dass beim Lesen der Überblick verloren geht.

Deshalb integrieren Redakteure solche Elemente gerne in Artikel, die komplexe Themen behandeln. Tabellen und Grafiken sind dort vielfach ein Muss, damit der Text „leserfreundlich“, also leicht lesbar und verständlich bleibt. Dies ist zum Beispiel bei Berichten über Projekte in Unternehmen oft der Fall. Denn diese gliedern sich meist in mehrere Phasen, in denen unterschiedliche Maßnahmen durchgeführt werden, die sich ihrerseits wiederum bedingen. Diese Zusammenhänge nachzuvollziehen, ist für Leser in ausformulierten Texten zuweilen schwer. Deshalb versuchen die Redakteure, den Lesern mittels Grafiken einen Überblick zu verschaffen.

Ähnlich verhält es sich, wenn ein Artikel die Arbeit eines Verbands beschreibt und im Text immer wieder von dessen Vorstand und Präsidium, Ausschüssen und Kommissionen sowie ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern die Rede ist. Dann integrieren die Redakteure in den Artikel gerne eine Grafik, die die Verbandsstruktur zeigt.

Achten Sie beim Erstellen der Grafiken darauf, dass diese nicht zu komplex werden. Denn Grafiken sollen den Lesern komplexe Sachverhalte ja gerade bildhaft und leicht verständlich vor Augen führen. Zudem veröffentlichen Redakteure ungern Grafiken, die so voluminös sind, dass sie in ihrem Heft eine halbe Seite füllen. Denn dann bleibt nur noch wenig Platz für den eigentlichen Bericht. Überlegen Sie also auch beim Erstellen der Grafiken: Was muss rein und was kann weggelassen werden?

Grafiken sollten Sie Redaktionen in einem Dateiformat senden, das diese bearbeiten können – also zum Beispiel als Powerpoint-Datei. Denn jede Redaktion hat ihre eigenen Regeln, Grafiken zu gestalten. Dasselbe gilt für Tabellen.

Checklisten und Tipps

Alle Fachzeitschriften wollen ihren Lesern einen praktischen Nutzen bieten. Ähnlich verhält es sich mit den Service- und Ratgeberseiten von Tageszeitungen und Illustrierten. Deshalb publizieren sie gerne ergänzend zu den Artikeln Tipps und Checklisten – in ihren Print- und Onlineausgaben. Zuweilen machen sie das Veröffentlichen eines Manuskripts sogar vom Liefern solcher Elemente abhängig.

Tipps sollten kurz und knackig formuliert sein – sich also nicht in allen möglichen „Wenns“ und „Abers“ ergehen. Sie sollten dem Leser klipp und klar sagen: „Machen Sie dies und machen Sie das.“ Oder: „Denken Sie an dieses und beachten Sie jenes.“ Daher sind gute Tipps pointiert formuliert und oft werden die Leser direkt angesprochen.

In Ihren Tipps dürfen Sie aus Ihrer Warte durchaus Selbstverständlichkeiten formulieren. Ihre Tipps sollten vielfach sogar aus Expertensicht (scheinbar) banal sein – zum Beispiel, wenn Sie als Therapeut oder Ernährungsberater, Rechtsanwalt oder Steuerberater den Lesern von Zeitungen Empfehlungen geben. Denn die Adressaten der Tipps sind im Gegensatz zu Ihnen meist keine „Experten für …“. Dasselbe gilt, wenn Sie eine Checkliste erstellen, worauf Personen zum Beispiel beim Abschließen eines Ehevertrags achten sollten oder beim Kauf eines Hauses. Denn im Gegensatz zu Ihnen befassen sich die Leser der Magazine nicht tagtäglich mit diesen Themen. Entsprechend dankbar sind sie oft schon für einfache Hilfestellungen.

Über den Autor:

Kuntz, BernhardBernhard Kuntz ist der PRofilBerater GmbH, Darmstadt, die Bildungs- und Beratungsanbieter beim (Online-)Marketing unterstützt. Er ist Autor u.a. der Bücher „Die Katze im Sack verkaufen“, „Fette Beute für Trainer und Berater“ und „Warum kennt den jeder?“.

 
Werbung
Wissen vermehrt sich, wenn man es teilt:
Gastautor
Bei 3 Minuten Coach schreiben anerkannte Experten über interessante Themen in den Bereichen Bewerbung, Karriere, Online Reputation, Soft Skills, Effektivität & Effizienz, Management, Vertrieb und Weiterbildung. Nähere Informationen zu den einzelnen Autoren befinden sich am Ende jedes Beitrages.

Wie denkst du darüber? Teile uns deine Meinung mit! Hinterlasse doch einen Kommentar: